Unsere Entstehungsgeschichte
nach Dr. Peter Appelhans
Erinnerungen an die Gründung des Vereins zur Förderung sehgeschädigter Kinder und Jugendlicher in Schleswig-Holstein e. V.
Am 20. April 1982 war die Staatliche Schule für Sehbehinderte – so hieß sie damals – von der Landesregierung gegründet worden. Am 1. August 1983 nahmen sieben Lehrkräfte, die alle Sehbehindertenpädagoginnen oder –pädagogen waren, die Arbeit der mobilen Unterstützung und Beratung auf.
Unter den Lehrkräften bestand Einigkeit, dass die Arbeit der Schule ohne einen Verein nur schwer denkbar wäre. Dafür gab es vor allem zwei Gründe:
- Ein Verein kann die Arbeit der Schule ideell und finanziell fördern, Ziele und Arbeitsweise landesweit bekannt machen und über Beiträge und Spenden Bereiche unterstützen, die nicht aus Landesmitteln finanziert werden können.
- Der Verein kann Aufgaben übernehmen, die in anderen Schulen Eltern in der Schulkonferenz wahrnehmen, und so die Arbeit der Schule kritisch oder ermunternd begleiten.
Es fanden sich noch im Jahre 1983 Eltern, die bereit waren, Ämter zu übernehmen. Eine Satzung wurde vorbereitet, die sich an die der „Vereinigung der Freunde blinder Kinder e. V.“ in Hamburg anlehnte.
Am 9. November 1983 fand die Gründungsversammlung statt. Eltern und Lehrkräfte billigten die Satzung und den Vereinsnamen und wählten den ersten Vorstand. Ihm gehörten an:
- Frau Ursula Sturm aus Klausdorf als Vorsitzende
- Herr Norbert Holst aus Klausdorf als stellvertretender Vorsitzender
- Herr Kurt-Harro Janshen aus Neuwittenbek als Schriftführer
- Frau Karin Mordhorst aus Surendorf als Kassenwartin
- Frau Ursula Stange aus Glücksburg
- Frau Monika Neubauer aus Büdelsdorf
- Herr Uwe Körner aus Tönning als Beisitzer
Als Geschäftsführer wurde der Leiter der Schule für Sehbehinderte, Dr. Peter Appelhans, benannt.
Am 21. November 1983 besuchten die beiden Vorsitzenden und der Geschäftsführer den Notar Hornig, um die Eintragung in das Vereinsregister vorzubereiten. Die Eintragung erfolgte am 7. März 1984.
Der neue Vorstand steckte voller Energie und Tatkraft. Um zu erfahren, was man alles tun könne, wurde ein Treffen mit dem Vorstand der „Vereinigung der Freunde blinder Kinder e. V.“ in Hamburg verabredet, das am 24. Januar 1984 stattfand.
Unmittelbar nach der Gründungsversammlung wurden Elterngesprächskreise ins Leben gerufen, von denen einige mehrere Jahre lang bestanden. Im Mai erschien die erste Ausgabe des Informationsblattes des Vereins „Die Sehschärfe“. Bis 1987 wurden vier Ausgaben an die Mitglieder versandt, die über Vereinsaktivitäten und das Leben der Einrichtung berichteten.
Sehr bald entschloss sich der Verein, dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) beizutreten. Ein Freistellungsbescheid des Finanzamtes für Körperschaften wurde beantragt und erteilt. Damit war die Gemeinnützigkeit bestätigt und es konnten Spenden eingeworben werden, z. B. bei Gerichten, die Bußgelder an gemeinnützige Organisationen vergeben.
Im Laufe der Jahre gab es verschiedene Vorstände, die die Arbeit der Einrichtung konstruktiv begleitet haben. Der größte Erfolg des Vereins war die Aktion zur Rettung des Kurshauses, das nach Plänen der Landesregierung nicht renoviert, sondern durch eine Gruppe im Internat der Schule für Hörgeschädigte ersetzt werden sollte. Unter dem Vorsitz von Helmut Sternberg konnten mehr als 300.000 DM von privaten Sponsoren eingeworben werden.
Eine Aktion des Vereins hat sich bis heute nicht verändert: Vorstand und Lehrkräfte des LFS veranstalten jedes Jahr für sehgeschädigte Kinder, deren Eltern und Freunde ein Sommerfest. In den ersten Jahren fand es in Schleswig statt, inzwischen an wechselnden Orten.